just another point of view..
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Nach meinem erfolgreich bestandenen Bachelor in Biologie habe ich mich entschieden für vier Monate wieder mal ins Ausland zu reisen. Da eine Freundin ihre Arbeit in Kolumbien über Kolibris machen wollte und ich ein riesen Fan dieser kleinen Vögel bin bildete sich der Plan sie dabei zu unterstützen. Im Oktober gings los in ein Land das so ganz anders als Deutschland ist. Viele neue Eindrücke kamen auf mich zu: Tolle Natur, neue Menschen, eine fremde Sprache und vor allem..seehr interessante Fahrgewohnheiten seitens der Einheimischen. Außerdem mussten die lateinischen Namen aller Kolibriarten, welche in die Studie mit eingeschlossen wurden, auswendig gelernt werden. Wir besuchen nun verschiedene Stationen auf verschiedenen Höhenmetern zwischen 1050 und 3500 m, was für mich als eingefleischter Flachlandbewohner auch erst einmal gewöhnungsbedürftig war. Dort nahmen wir die Arten, Anzahl, Temperatur und Wetterbedingungen auf.
Je länger ich die Kolibris beobachte, desto faszinierender werden sie. Beinahe alle Farben sind vertreten, schillernd und glitzernd in der Sonne. Es gibt manche Arten die so winzigklein sind, dass man sich fragt wie so ein kleines Wesen überhaupt existieren kann, und andere mit langen Schmuckfedern. Fast allen Kolibris scheint die Streitlust zu verbinden. An den Futterstellen wird sich, meisterlich im Flug ausgeführt, gezofft und geprügelt bis die Federn fliegen. Erstaunlich ist auch, dass diese Vögel quasi alles im Flug erledigen, da ihre Füßchen nur noch zum Sitzen geeignet sind. Sie müssen alle 20 min etwas trinken, die Nacht überleben sie nur weil sie in einen winterschlafähnlichen Zustand (Torpor) fallen, und alle Körperaktivitäten auf ein Minnimum reduziert werden. In ihrem Gehirn speichern sie jede Blüte die sie im Laufe des Tages anfliegen und wie lange sie warten müssen, bis der Necktar sich nachgefüllt hat. Jeder Mensch hätte mit solch einem Terminplan seine liebe Not!
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